Geschichte zum Anfassen beim Ausflug der Stufe 6 ins Bibeldorf Rietberg

Fast wie in der Wüste Israels: Ein klarer Morgen, kühle Luft und die ersten Sonnenstrahlen begleiteten die Sechstklässler, als sie durch die Torbögen des Bibeldorfs in Rietberg zu einer Zeitreise aufbrachen.

Zwar wurde es später nicht wüstenheiß, sondern blieb herbstlich frisch, aber beim Kornmahlen an steinernen Handmühlen, die kräftig gekurbelt werden mussten, wurde geschwitzt. „Wir haben 300g geschafft – das ist schon eine gute Ausbeute!“, lautete das Fazit. Mehrere Gruppen einer Klasse kurbelten die Steinmühlen satte 15 Minuten lang, um Schrot und Korn zu einer Hand voll Mehl zu verarbeiten. Satt geworden wären alle sicherlich nicht davon.

„Früher mussten die Menschen das alles auf ihren Wanderungen mitnehmen“, erklärte die Expertin des Pädagogenteams. Zum Glück mussten die jungen Entdecker nicht warten, bis das Brot im Feuer gebacken war – es wurde bereits fertiges Fladenbrot mit Dip serviert.

Zur Zeit Jesu in der Antike wohnte eng zusammen, es gab keine Geheimnisse. „Wenn die Männer im Hauptraum des Zeltes Besuch empfingen, konnten die Frauen alles mithören. Es gab ja nur diese dünne Trennwand“, erklärte die Begleiterin und zeigte auf die Zeltwand aus Ziegenhaar.

Eng war es auch im authentisch nachgebauten Einraumhaus, und neugierig wurde gefragt: „Was soll denn das Loch im Dach?“ oder „Warum gibt es denn eine Stufe mitten im Haus?“ Dabei erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass man das flache Dach von innen betreten musste und die Dachluke in der Bibelerzählung von der Heilung des Gelähmten eine Rolle spielt. Dieser wurde von seinen Freunden durch die vergrößerte Dachluke zu Jesus hereingelassen. „Und die Stufe mitten im Raum ist, damit die Ziegen und Hühner nicht zum Bereich der Menschen gehen. Wenn es regnete, ließen die Menschen ihre Nutztiere nämlich zu sich ins Haus“, erklärte die Begleiterin.

Nach Hause fuhren die Sechstklässler dann nicht nur mit reichlich Erfahrungen und Wissen, sondern auch mit selbstgedrehten Seilen, selbstgezimmerten Hämmern und Kräutersalz zum Würzen des nächsten traditionell hergestellten Fladenbrots – zur kalten Jahrezeit gern im eigenen Ofen gebacken.

 

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