Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium Telgte
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Maria Sibylla Merian wurde 1647 als Tochter des Kupferstechers und Verlegers Matthäus Merian in Frankfurt geboren. Ihre künstlerische Begabung wurde früh erkannt und gefördert; bereits mit elf Jahren stellte sie eigene Kupferstiche her und entwickelte ihren persönlichen Malstil. Ihre Blumenbilder ergänzte sie mit Käfern sowie kleinen Schmetterlingen und begann damit, Seiden- und andere Raupen zu züchten.
1665 heiratete sie den Kupferstecher Johann Andreas Graff. Die erste Tochter des Paares, Johanna Helena, wurde 1668 geboren.
Aus finanziellen Gründen zog die Familie zwei Jahre darauf in Graffs Heimatstadt Nürnberg. Um zur Sicherung des Lebensunterhaltes beizutragen, betrieb Maria Sibylla Handel mit Farben und Malutensilien. Darüber hinaus lehrte sie junge Frauen die Kunst der Blumenmalerei und -stickerei; hierfür fertigte sie Kupferstiche als Vorlagen an.
1685 brach sie 38jährig nach zwanzigjähriger Ehe aus dieser aus und ging, gemeinsam mit ihrer Mutter und den beiden Töchtern (1678 folgte Dorothea Maria auf Johanna), in das niederländische Westfriesland, um Abstand vom Scheitern ihrer Ehe zu gewinnen.
Sie begann wieder mit dem Malen von Blumen und Schmetterlingen und studierte exotische Exemplare.
Nach dem Tod ihrer Mutter siedelte sie sich 1691 mit ihren Töchtern in Amsterdam an. In den Naturalienkabinetten, Gewächshäusern und Orangerien fand sie vielfältige Anregungen für ihre künstlerischen Vorhaben. Diese weckten darüber hinaus ihr Interesse an einer Forschungsreise. Im Juni 1699 ging sie mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea Maria an Bord eines Handelsschiffes nach Surinam.
Zwei Jahre beobachteten, zeichneten oder sammelten die beiden Frauen alles, was sie über tropische Insekten entdeckten. Ihre Einteilung der Schmetterlinge in Tag- und Nachtfalter ist bis heute gültig.
1701 erkrankte Maria Sibylla schwer an Malaria und trat mit ihrer Tochter die Heimreise an.
Die Ausstellung der Tier- und Pflanzenpräparate erfreute sich in Amsterdam eines großen Interesses.
Maria Sibylla selbst dienten ihre Zeichnungen und Sammelobjekte als Vorlage für 60 Kupferstiche; ein großformatiges Prachtwerk über die Flora und Fauna Surinams war in Vorbereitung.
1715 erlitt sie einen Schlaganfall und konnte sich nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Zwei Jahre darauf starb sie verarmt im Alter von 69 Jahren in Amsterdam.
Als eine der ersten Insektenforscherinnen gelang es Maria Sibylla Merian, den Beweis zu erbringen, dass jede Schmetterlingsart im Stadium der Raupe auf einige wenige Futterpflanzen angewiesen ist und ihre Eier ausschließlich an diesen ablegt.
Vor allem der Entwicklungszyklus vom Ei über die Raupe und den Kokon zum Schmetterling ist in seiner Verbreitung zu großen Teilen ihr Verdienst, unter anderem aufgrund der Tatsache, dass sie in deutscher Sprache publizierte.
Andererseits war dies aber auch der Grund dafür, dass ihr, die bereits zu Lebzeiten als große Künstlerin und Naturforscherin wahrgenommen wurde, einige zeitgenössische Wissenschaftler die Kompetenz abstritten.
Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse wurden von der Entwicklung der Naturwissenschaften bereits kurz nach ihrem Tod überholt.
Erst im 20. Jahrhundert kam wieder Interesse an ihren Zeichnungen und Stichen auf, die inzwischen originalgetreu wiedergegeben und in größeren Auflagen verbreitet werden konnten.
So kam es gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu einer neuen Bewertung und Würdigung ihrer Werke, in deren Folge ihr Konterfei als Vorlage für den 500-DM-Schein diente, der bis zur Einführung des Euros im Umlauf war.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Sibylla_Merian
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Artikel in der Zeit: https://www.zeit.de/2009/47/Vorbilder-Merian
FemBio: https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/maria-sibylla-merian/
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