Im Deutschunterricht der Klasse 8d hat die Schülerin Linn L. einen kreativen Schreibauftrag wunderbar umgesetzt. Nach Interpretation des Gedichtes „Rastlose Liebe“ von Johann Wolfgang Goethe (1776) sollten die SuS aus Sicht des lyrischen Ichs einen Brief an einen Freund/Freundin schreiben, in dem sie das Gefühl „Liebe“ versuchen auszudrücken. Der Text von Linn ist auf mehreren Ebenen (Sprache, thematischer Bezug, Metaebene: es wird über die (Reim-)Form reflektiert) wirklich großartig, alle in der Klasse waren begeistert:

 

Liebe teure Freundin,

mir ist, als wär mir mein Leben entronnen, nie kann ich mich entsinnen, mein Tagewerk zu bestreiten.
Da ist dieses komische Gefühl der Zuneigung, dass mich umschwirrt.
Erzählte ich dir nicht neulich von dem charmanten Mann, der mir mein Taschentuch am Bahnsteig aufhob?
Schau nur, ich bin gefangen und muss immerzu an ihn denken. Wenn es so ist, überkommt Wärme mich ganz und gar, doch zerrt es in meinem Herzen.
Wo ist er nur, den ich mag und ist er schon vergeben?
Ach, liebe Freundin, wann ist so etwas schon geschehen, wie kann das angehen?
Gestern liebt' ich noch den Christoph, doch das ist die Vergangenheit.
Mein Herz, es ruft nach dem Unbekannten, sonst zerreißt es bald.
Während es mich wohl erquicket, jemand anderes zu sein, so ist es doch beängstigend, wie ein Reim ohne Reim zu sein.
Nichts passt zusammen, es geht nur immer fort. Ich mag ihn und ich mag ihn nicht, bin verliebt und bin es nicht.
Sag mir Freundin, was ich schrieb, steht es dafür, das ich bin verliebt?

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